Blogwatch: The Sartorialist – ein Fashion-Insider auf Streife
- 11. Sep. 2009
- Michael Runge
- Aktuelles
The Sartorialist ist für die Modeszene sowas wie die Bienchen für die Blümchen – er befruchtet und inspiriert mit seinen Streetstyle-Aufnahmen die Kreationen der Laufstege. Der Mann dahinter, Scott Schumann, gilt als Künstler und sein Blog als einer der renommiertesten. Für das Time Magazin gehört er inzwischen zu den 100 einflussreichsten Größen innerhalb der Mode- und Design-Szene.
The Sartorialist-Blog verbirgt nicht viel Hintergrundwissen oder Text, sondern zeigt unzählige Fotografien: gestochen scharfe Momentaufnahmen. Sie vermitteln mir den Eindrtuck als würde ich auch auf der Straße stehen, wie die Frau auf der Straße. Als würde ich den Windzug spüren, den der Bus hinterlassen hat, so dass die Haare und das Kleid im Wind wehen.
Der Streetstyle überzeugt durch Natürlichkeit
Er geht raus auf die Straße von NewYork, Milano, Berlin, Paris, Rom und alle anderen Metropolen die eine ausgeprägte Modeszene haben. Er fotografiert nicht nur die schönen, schlanken Frauen unter 25, sondern auch Kinder, alte Damen und Herren, gut-gekleidete Straßenflanierer mit viel Charisma und natürlich Menschen mit viel Gespür für Mode.
Alle Bilder stellen Ganzkörperaufnahmen in natürlicher Pose dar. Sie sollen wie aus der Bewegung geschossen aussehen: unmittelbar und direkt.
The Satorialist – wie fing das an?
Seit September 2005 gibt es diesen Modeblog und mittlerweile ist Schuman aus der Szene nicht mehr weg zu denken. Er sitzt in den ersten Reihen der großen Modeshows, wird täglich zitiert und abgelichtet. Seine Bilder finden sich in unzähligen Boulevardzeitschriften, seriösen Blättern und auch bei GQ und Style.com.
Dabei fing alles damit an, dass Schuman seinen gut bezahlten Job kündigen musste, um seiner Rolle als alleinerziehender Vater gerecht zu werden. Die ersten Fotos auf den Straßen New Yorks waren Schnappschüsse mit einer Digitalkamera. Sein Ziel und seine Idee war die Überwindung von der gegensätzlichen Laufstegmode und der alltäglichen, tragbaren Mode.
Scott Schumann favorisiert bei seinen Aufnahmen Frauen mit Fahrrad und lässige, europäische Männer ab 40 – oder aber eine Kombination aus beidem. Deswegen sind diese Motive stark präsent auf seinem Blog.
„Viele außergewöhnlich schöne Outfits“
Ich denke, jeder der qualitativ gute Fotografien mag und sporadisch zeitgenössische Mode aufspüren will, sollte sich den Blog ansehen. Aber aufgepasst: Suchtfaktor, denn der angenehme Zeitvertreib macht einfach zu viel Spaß. Die Kommentare zu den Aufnahmen sind ehrlich und klar, meist begründet Schumann das Festhalten des Motivs und bewertet es kurz. Um einen kurzen Einblick zu geben, habe ich seine Kommentare einfach unter die Fotografien gepackt.
Noch besser ist natürlich, dass neben außergewöhlichen und schönen Outfits auch viele unterschiedliche Brillenmodelle abgelichtet werden. Dabei sind nicht nur Sonnenbrillen präsent, sondern auch verschiedene Korrektionsfassungen.
Bei Interesse: seit September gibt es einen Bildband mit ausgewählten Fotoaufnahmen. Auf 512 Seiten kann man seine persönliche Auswahl seiner Fotografien von realer Straßenmode durchblättern.
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