Fashion Week Berlin: Brot, Butter und Brillen
- 03. Jul. 2009
- Michael Runge
- Aktuelles
Be bread! Be butter! Be berlin! So steht es wortgewaltig in der Einleitung des diesjährigen Bread&Butter Tradeshow Guide. Die Worte stammen selbstverständlich von unserem bestrickenden Bürgermeister Klaus Wowereit und ich bin mir sicher, er würde auch unter unser Motto „Be brill!“ sofort seinen Namen setzen.
BREAD&BUTTER&BREAD&BUTTER&BREAD&BUTTER&BREAD&BUTTER&BREAD&BUTTER&BREAD
Be Brill! kommt aus dem englischen Sprachschatz und bedeutet soviel wie „abgefahren sein“, verrückt, also völig gaga. Hängt man noch ein E ran, kann man auf eine deutsch-englische Mischung, die einem in denglischer Manier folgenden Anstoß gibt: „Be Brille!“ Wir wollen damit sagen: Es ist schön, sich vom uniformen Brei der Masse abzugrenzen. Leichtestes Ausdrucksmittel ist die Mode. Mit ihr kann man sich zieren, kommunizieren, provozieren. Brillen sind in der Mode die Butter auf dem Brot. Sie geben einem ganzen Outfit den gewissen Geschmack, der den Gesamteindruck veredelt.
Deshalb war ich gestern auf den Modemessen unterwegs und auf der Suche nach genau diesem i-Tüpfelchen der Mode. Doch diesmal wollte ich nicht das Messepublikum ins Visir nehmen, welches ohne Zweifel in Sachen Brille oder Sonnenbrille wieder gänzlich en vogue unterwegs war. Allerdings haben meine Kollegen als Fotoreporter auf dem Bebelplatz schon schöne Brillen-Bilder gemacht, so dass ich mich diesmal der Brille als pures Ausstellungsstück gewidmet hab. Die Brille nicht nur als Kult- sondern als Kunstobjekt. Da musste ich allerdings schon genauer hinschauen!
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Gleich am Anfang stach mir die Ray-Ban Wayfarer ins Auge, die da so schwarz zwischen dem ganzen bunten Lifestyle-Flitter von NIXON in einen Schaukasten drapiert wurde. Nixon behauptet von sich: We make the little Shit better! und produziert dafür allerlei Premium-Alltagszubehör wie Uhren, Kopfhörer und Geldbörsen. Die Wayfarer könnte wohl selbst Nixon nicht besser machen und als Austellungsstück im Messe-Stillleben fungierte sie wohl tatsächlich als stylisches i-Tüpfelchen.
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Celebrate Originality! Adidas feierte auch auf der Bread&Butter Kreativität und Einfallsreichtum. Aber was sehe ich da? Die Marke hält seine Brillen im pinkfarbenen Käfig! Aber keine Sorge, Lifestyle-Aktivisten können an einer breit angelegten Befreiungsaktion anschließen und Sonnenbrillen-Pate werden. Ich kenne da einen Shop, der sich für die Vermittlung von Adidas-Brillen an neue Eigentümer einsetzt. Das ist doch mal eine originelle Inszenierung!
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Das italienische Modelabel Silvian Heach überraschte mich letztlich noch mit einem lustigen Animateur, der mir einen kleinen Flyer in die Hand drückte „Enjoy your exklusive Fashionshirt“. Kurz darauf bekam ich tatsächlich ein Shirt mit einem bunten Rückenaufdruck einer Marilyn Monroe-Imitation nebst knallroter Wayfarer im Gesicht bzw. ab sofort auf meinem Rücken.
Brillen-Previews von der Bread&Butter gibt es außerdem auf Highsnobiety.com. Hier kann man die neue SUPER-Frühlingskollektion anschauen.
PREMIUM*PREMIUM*PREMIUM*PREMIUM*PREMIUM*PREMIUM*PREMIUM*PREMIUM*PREMIUM
Nach meiner eingängigen Bread&Butter-Antrittsbesuch hab ich mich anschließend noch zu einer kurzen Stippvisite auf der PREMIUM-Modemesse aufgemacht. Auch hier waren wieder viele Brillenträger vor Ort, aber auch hier hielt ich wieder vornehmlich Ausschau nach neuen Brillen der Aussteller. Die PREMIUM war sehr viel übersichtlicher, so hatte ich meine Highlights schnell gefunden.
Eine Reihe bunter Vintage-Optiken stahl in der sogenannten SEEK-Area, ein separater Bereich für kleinerer, junger Labels, einen kurzen Moment meiner Aufmerksamkeit. Kreationen vom dänischen Label Mads Norgaard.
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Mein persönliches Brillenhighlight auf der Premium waren allerdings die lustigen Gestelle von OPLA. Das italienische Lifestyle-Label produziert demnächst wohl auch Sonnenbrillen mit besonderer Optik. Opla verspricht nämlich 3D-Vergnügen! Für alle, denen im Alltag das dritte D abhanden gekommen ist. Platt war gestern, demnächst poppt die Welt wieder auf!
Fazit: Obwohl einem gestern die Hitze fast schon die Butter vom Brot genommen hat, waren die Modemessen für mich persönlich ein tolles Highlight der Fashionweek. Es gab viel zu sehen und auch wenn Shirt- und Denimware, Schuhe und allerlei Accessoires hier den Ton angeben, gaben Brillen ein interessantes Randspektakel ab. Man darf davon ausgehen, dass Brillen- und Sonnenbrillenfans auch in Zukunft voll auf Ihre Kosten kommen.
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